Seit über 20 Jahren besteht das Sanierungsgebiet „Soziale Stadt – Westliches Ringgebiet“. Unter dem Titel „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – die Soziale Stadt“ war zur Jahrtausendwende ein neues Förderprogramm aufgelegt worden (mittlerweile heißt dieses Programm „Sozialer Zusammenhalt“).
Der Bund, das Land und die Stadt tragen dabei jeweils ein Drittel der Kosten. Mit dem Titel Soziale Stadt sollte ausgedrückt werden, dass nicht nur bauliche Verbesserungen erreicht werden sollen, sondern die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen hier im Fokus stehen und die Beteiligung und Aktivierung der Bevölkerung und der lokalen Akteure im Stadtteil Teil der Strategie sind. Aus diesem Grund wurde auch ein Quartiersmanagement etabliert.

Zwanzig Jahre ist ein ungewöhnlich langer Zeitraum für ein Fördergebiet. Wer schon lange hier lebt und sich zurückerinnert, wird feststellen: In den Jahren hat sich nicht nur das Erscheinungsbild des Stadtteils deutlich verändert. Durch zahlreiche Maßnahmen wurden Grün- und Freiräume sowie Spielplätze geschaffen und aufgewertet, die soziale und kulturelle Infrastruktur im Stadtteil ergänzt und die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum verbessert. So konnte die Lebensqualität im Stadtteil Schritt für Schritt gesteigert werden.

Das Westliche Ringgebiet, das damals die schwierigste soziale Lage von ganz Braunschweig aufwies – u.a. erhielten ca. die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen damals Sozialhilfe – hat sich positiv entwickelt.
Fördermittel stehen im Rahmen der Sozialen Stadt bzw. Sozialen Zusammenhalt insbesondere für bauliche Maßnahmen zur Verfügung.

Alle Maßnahmen im Westlichen Ringgebiet aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Deshalb sollen hier nur die wichtigsten Projekte der letzten 10 Jahre noch einmal kurz benannt werden.
Das bekannteste und sicher auch eines der wichtigsten Projekte ist zweifellos das Ringgleis. Sein Ausbau nahm im Westlichen Ringgebiet seinen Anfang. Daran knüpfen sich zahlreiche kleinere und größere Maßnahmen, die das Ringgleis mit dem Stadtteil vernetzen und sich insbesondere um den Westbahnhof konzentrieren. Der Westbahnhof bildet einen räumlichen Schwerpunkt: Mithilfe von EU-Fördermitteln konnte hier das gesamte Areal entwickelt werden. Hier entstanden u.a. der Mehrgenerationenpark, der Industriepfad, der „Garten ohne Grenzen“, das soziokulturelle Zentrum, sowie auch Gewerbe- und Wohnungsbau.

Einen Maßnahmenschwerpunkt stellen Räume für Kinder, Jugendliche und auch für die Nachbarschaft dar – dies sowohl drinnen als auch draußen: So erhielt die Kita St. Martini eine Erweiterung, die Kita Schwedenheim einen Neubau und das Quartierszentrum in der Hugo-Luther-Str. 60a einen Anbau. Neugestaltet wurden auch die Außengelände der städtischen Kitas im Madamenweg und der Christian-Friedrich-Krull-Straße ebenso wie die Schulhöfe in der Sophienstraße und der Sidonienstraße. Neu entstanden an der Hebbelstraße ein Kleinkinderspielplatz als Erweiterung des Outdoor-Fitnessplatzes und der Jugendplatz am Westbahnhof – ebenso wie in den Jahren zuvor insgesamt 18 Spielplätze im Westlichen Ringgebiet.

Auch der öffentliche Raum wurde im Rahmen der Sozialen Stadt durch zahlreiche Maßnahmen aufgewertet. Die größeren sind die Neugestaltung der Jahnstraße und der Ausbau der Blumenstraße mit einer Querungshilfe für Fußgänger*innen am Cyriaksring. Die Umgestaltung des Kreuzungsbereiches Broitzemer Str. / Juliusstraße wird noch um einen weiteren Bauabschnitt fortgeführt und die Neugestaltung des Frankfurter Platzes ist z.Z. in der Umsetzung.

Am Westbahnhof entstand der „Pipenweg“ als neue Verbindung zur Weststadt und derzeit wird der Bereich unter der Brücke der Münchenstraße aufgewertet.
Zahlreiche private Modernisierungen wurden angestoßen und mit Zuschüssen für Entsiegelung und Gestaltung der Freiflächen gefördert. Darüber hinaus werden private Modernisierungen mit zusätzlichen steuerlichen Abschreibungen begünstigt.

Insgesamt liegt der Kostenrahmen bis zum Ende des Verfahrens im Jahr 2026 bei 40 Mio. Euro.