Nicht mein Müll, aber unser Planet
Eine Hiobsbotschaft jagt die nächste. Die Medien bombardieren uns mit immer neuen Krisen und in den Talkshows wird ein Streit nach dem anderen vom Zaun gebrochen. Wer nur Krisen anbietet sollte sich nicht wundern, wenn Sorgen und Ängste zum Wunsch nach einfachen Lösungen führen -leider. Doch Populismus hat bislang nirgendwo auf der Welt zum Besseren geführt, ganz im Gegenteil. Das wird oft vergessen, wenn man den Lügen der Populisten glauben schenkt.
Insbesondere nach dem erstarken der Rechtsradikalen in Europa gilt es die Demokratie mehr denn je zu verteidigen. Wollen wir vermeiden, dass die EU von außen und von innen aufgeweicht wird, bedarf es Haltung, Zusammengehörigkeit und Enkelfähigkeit, wie Wetterfrosch Sven Plöger beim Klimakonzert im Braunschweiger Staatstheater deutlich machte. Und enkelfähig ist Deutschland bei weitem nicht. Beim Kohlendioxidausstoß liegt unser Land auf Platz 188 von 195 Ländern. Es gibt ein paar Länder die die Luft wesentlich mehr verschmutzen, aber 187 Länder verbrauchen weniger als wir.
Nun hört es sich an als würde ich ins gleiche Horn blasen wie oben bemängelt. Mir geht es aber um etwas ganz anderes. Mir geht es um Respekt, um Haltung und um eine Veränderung im Konsumverhalten. Nur so können wir die Klimaveränderungen in den griff bekommen.
Oder möchten sie ihren Kinder sagen: ich gebe nichts auf Verzicht. Ich bin dafür, dass es euch mal schlechter geht als mir. Ist mir doch egal, ob in der Arktis das Eisschild drei mal schneller schmilzt, als vor 20 Jahren vorausgesagt.
Die Rechten in Europa werden weiterhin die Klimaveränderungen verleugnen, um sich mit einfachen Lösungen Vorteile beim Wahlvolk zu erheischen. Doch Unwetter, Hitzerekorde oder Ernteausfälle, all das sind keine Wissensprobleme, es sind Handlungsprobleme. Wir können nicht länger A sagen, B machen und dann staunen, dass Unwetter unsere Lebensgrundlagen ruinieren und Menschen im Sommer einen Hitzetod erleiden.
Natürlich gilt es insbesondere von Wirtschaft und Politik Klimagerechtigkeit einzufordern und zu hinterfragen, ob z.B. die Autobahn ohne Tempolimit wirklich für individuelle Freiheit oder doch nur für Umweltverschmutzung steht. Ein erster Schritt jedoch ist, bei sich selbst anzufangen, wenn es darum geht, Dinge zu verändern in unserem Viertel gibt es so viele wunderbare Menschen und Organisationen die mit Respekt und Haltung eben diesen ersten Schritt gegangen sind.
Im Mütterzentrum befindet sich ein Second Hand Laden und ein Food Sharing Regal. Anti Rost unterhält u.a. eine Werkstatt für defekte Haushaltsgeräte. Der VereinTransition Town Braunschweig betreibt einen Tausch- und Verschenkladen und jeden ersten Sonntag im Monat finden sich Bürgerinnen und Bürger, um 14 uhr, am Johannes-Selenka-Platz zu Clean Up your Kiez ein.
Ihr Motto: „Nicht mein Müll, aber unser Planet“. Verantwortliches Handeln …fangen wir doch einfach mal an.
Mit freundlichen Grüßen,
Sabine Sewalla,
Ihre Bezirksbürgermeisterin / Sanierungsbeiratsvorsitzende